Mit dem Gewinn der Berlin-Brandenburger Mannschaftsmeisterschaft am 10. November hat unsere Jugendmannschaft U19 (Vereins-)geschichte geschrieben. Nach einigen zweiten und dritten Plätzen in der Vergangenheit konnte ein Nachwuchsteam unserer Spielgemeinschaft erstmalig einen Titel holen und sich nebenbei einen Startplatz bei den Norddeutschen Mannschaftmeisterschaften im kommenden Frühjahr sichern.
Dabei waren die Aussichten bei Beginn des Finalwochenendes gar nicht so rosig: Wir hatten mit Brauereien I und Siemensstadt/Dresdenia die deutlich schwerere Zwischenrundenstaffel erwischt und außerdem trübte der krankheitsbedingte Ausfall von Benjamin Bert die Stimmung. Der Plan, unseren mit Abstand stärksten Herren Anton im Einzel und Mixed einzusetzen, konnte somit nur gelingen, wenn wir in unserer ebenfalls qualifizierten 2. Mannschaft „wilderten“. Für das 2. Doppel zogen wir Alex Fleddermann hoch. Dieser bildete mit unserem stärksten U15er Mattis ein komplett neues Gespann. Beachtlich insbesondere der Größenunterschied: Alex um die 1,90 m, Mattis 1,50 m. Punktgewinne erwarteten wir von den beiden kaum, aber da sollten wir uns täuschen…
Im ersten Spiel der Zwischenrunde gegen Brauereien I ging der Plan voll auf: Wir holten die vier eingeplanten Punkte (Damendoppel, Dameneinzel, Mixed und 1. Herreneinzel) und rangen dem an Nr. 1 gesetzten Gegner ein 4:4 ab. Nach einem klaren 8:0 gegen den BC Potsdam musste das Spiel gegen SCS/Dresdenia über den Einzug ins Halbfinale entscheiden. Überraschend wurde die stärkste Dame Emily Marks nur im Doppel eingesetzt. Trotzdem gewannen Karina und Neele dieses souverän. Auch die drei anderen „sicheren“ Punkte wurden geholt, so dass im 2. und 3. Herreneinzel die Entscheidung fallen musste. Jakob und Julius standen den beiden Patil-Brüdern gegenüber und beide Spiele gingen über drei Sätze. Nach jeweils verlorenem ersten Satz konnten beide nervenstark ihre Spiele drehen. Dank des 6:2- Sieges gewannen wir die Zwischenrundenstaffel und gingen als hoher Favorit in das sonntägliche Halbfinale gegen die 2. Mannschaft des SVBB.
Am Sonntagmorgen ging das Halbfinale tatsächlich glatt über die Bühne. Mit einem klaren 8:0 erreichten wir ungefährdet das Finale. Alex und Mattis deuteten in ihrem Doppel bereits an, dass an diesem Tag mit ihnen zu rechnen ist und rangen Nguyen/Tinellung in drei sehenswerten Sätzen nieder. Im zweiten Halbfinale gab es zwischen EBT und Brauereien I ein 4:4. Nach Sätzen lag EBT 10:8 vorn und erreichte das Finale.
Erstmalig mussten wir über die Aufstellung grübeln, da EBT quasi unser Spiegelbild ist: Starker 1. Herr und zwei starke Damen. Am Ende entschieden wir uns nach dem Motto „Never change a winning team“ alles beim Alten zu belassen und gingen gespannt in die Spiele. Eine kleine Vorentscheidung fiel bereits im 1. Herrendoppel, wenn auch auf traurige Art und Weise: Beim Stand von 6:4 im ersten Satz knickte Mykhailo Liubyoyi um und konnte nicht weiterspielen. Parallel verloren Karina und Neele ihr erstes Spiel im gesamten Wettbewerb: 13:21 und 15:21 gegen Lucie Wagner und Marleen Schwabe. Im 2. Herrendoppel wuchsen dann Alex und Mattis über sich hinaus und besiegten in einem dramatischen Spiel Ben Bayer/Luca Brestrich in drei Sätzen. Die Kombination aus Druck von „ganz weit oben“ (Alex) und ein „gezockter Netzdrop pro Ballwechsel ist Pflicht“ (Mattis) stellte den Zwischenstand auf 2:1. Im Dameneinzel wurde die Dramatik noch gesteigert. Neele und Marleen Schwabe lieferten sich einen engen dritten Satz, der mit 22:20 an EBT ging – 2:2. Das erste Herreneinzel war eine leichte Beute für Anton – 3:2. Einmal „on fire“ ging es für Anton gleich mit dem Mixed weiter. Das 50:50- Duell gegen Moritz Fiebach und Lucie Wagner konnten Anton und Karina knapp in zwei Sätzen holen – 4:2.
Somit würde uns aus den verbleibenden Herreneinzeln ein Satz zum Titelgewinn reichen. Bereits der 1. Versuch klappte: Jakob gewann das 2. Einzel überraschend souverän 21:11 und 21:17 gegen Ben Bayer. Da wollte Julius nicht nachstehen: 21:18 und 21:13 gegen Luca Brestrich zum vielumjubelten 6:2. Auch Dank der lautstarken Unterstützung durch die zweite Mannschaft konnte wenige Minuten später der Pokal in Empfang genommen werden.
Es spielten: Anton Groß (blieb im gesamten Wettbewerb unbesiegt), Jakob Hinrichs, Julius Kamps, Alex Fleddermann, Neele und Mattis Zimmermann, Karina Fiebig und in der Vorrunde Lilo Marinkovic und Benjamin Bert.
Die 2. Mannschaft erreichte Platz 6 von 18 Mannschaften. Es spielten Leon Kersting, Mikko Hanf, Oscar Gronau, Niklas Kapps, Elias Ioakimidis, Lilo Marinkovic, Felina Rathgeber und Elisabeth Groß.